Der Paradiesgarten in Sitzerath:
entdecken • staunen • freuen

Der Paradiesgarten in Sitzerath: entdecken • staunen • freuen

Wir liegen hier in der Hunsrück-Hochwald Nationalpark-gemeinde Nonnweiler im Ortsteil Sitzerath in historisch sehr bedeutsamer Landschaft für die keltische Hochkultur. Das Paradies soll deswegen "keltisch" interpretiert werden. Keltisch interpretiert im Sinne von: wie wir für den heutigen Menschen und für unsere Zeit die Naturverbundenheit der Kelten und die nachhaltigen und ganzheitlichen Ansätze des keltischen Denkens betreffend Ökologie, Heilkunde und Spiritualität erschließen können. Das Paradies der Kelten war Avalon = Apfelgarten und: neun Apfelbäume gibt es auf dem Grundstück schon ...

Der Garten nimmt die Gaia = Mutter Erde-Mythologie auf, hier konkret die der archaischen großen Göttin (Namen: Frigg, an kam na, Dea Ana, Frau Holle). Gaia heißt aus dem indogermanischen übersetzt: die Gebärende. Sie ist aber auch die Nährende und die Geleitende. Drachen sind Geschöpfe dieser urzeitlichen Erdmutter oder sie selbst erscheint als dieser Drache. Dem Chaos ist sie nahe, energiegeladen und voller Weisheit. Wie bei den Chinesen (Feng Shui) wurde bei den Kelten den Drachen große Aufmerksamkeit geschenkt. Die Weisen der Kelten, die Druiden, konnten die Drachenlinien und Energiemuster aufspüren (Geomanten). An Drachenorten haben schon die vorkeltischen Bauern ihre Riten - Initiationsriten, Riten der Großen Göttin - zelebriert, haben Menhire oder Steinkreise aufgestellt oder sind dort auf Visionssuche gegangen. Diese Orte wurden dann von den keltischen Indogermanen besetzt und als Heiligtümer weitergeführt. (siehe dazu auch Wolf-Dieter Storl, Ethnobotaniker: an verschiedenen Stellen).

Im Paradiesgarten wird sich von Osten kommend (ex oriente lux) der Erddrache als Inkarnation der Erdgöttin durch das Gelände schlängeln. Der Körper wird aus ganz unterschiedlichen Materialien sein, meist aus Materialien, die wir am Ort vorfinden, manchmal wird sein Körper zum Tunnel, dann wieder zur Komposttoillette, dann zum Erdkeller, dann wieder zur Einfriedung, dann zum Wandelgang aus Beerensträuchern, dann zur Pergola, dann zum Insektenhotel, dann zum Goldmarie Eingangstor und dann wieder zum Hüter des „Quell-Heiligtums“. Natürlich hat unser Erdgöttinmutter-Drache Flügel, die zum schützenden Zeltdach werden und auch zum Dach eines Solar-Gewächshauses (Grätzel-Zelle = Solarzellen mit Chlorophyll). Der Kopf des Drachens hat Augen aus Baum-Nestern und die Ohren sind Savonius-Rotoren. Er lugt aus einem Fenster, das sich in einer aus Weiden kunstvoll gewobenen und mit Blumenranken bewachsenen Wand auftut, aus dem Paradies in die Welt hinaus. Die Wand wölbt sich zum Garten hin und wird zum Dach einer Bühne auf der auch der Lehmbackofen seinen Platz finden wird und der unseren Erdgöttin-Drachen beim Backen von Brot sogar Rauch speien lässt.



Im Paradiesgarten werden Gemüse, Salate, Kartoffeln, Blumen, Kräuter und Obst für den Landgasthof Paulus angebaut. Permakultur ist dabei unser Ansatz! Der Anbau erfolgt in Hügelbeeten und Flachbeeten, aber auch Hochbeeten, Kartoffeltürmen, Gewächshäusern und was uns sonst noch so einfällt. Es gibt Platz für Bienen und später auch für Hühner.

Es wird auch ein Garten werden, der anregt zum Do-it-yourself,. "Re-skilling" im handwerklichen und gärtnerischen Bereich soll gefördert werden. Der Einsatz von in der Region vorhandenen natürlichen Baustoffen, aber auch das Potential von Recycling soll erkannt bzw. wiederentdeckt werden. Abfälle gibt es nicht, wir denken in Ressourcen, Kreisläufen und Veredelung (Upcycling). Natur und Kultur erhalten und behalten ist die Devise.

Es wird ebenso ein Garten werden, in dem Gebrauchsgegenstände, Nutzbauten, die Gartenanlage selbst handwerklich hochwertig, kunstvoll und künstlerisch sind.

Im Garten werden Veranstaltungen / Vorträge / Seminare / Workshops zu den Themen Tafeln, Tanzen, Trommeln, Singen, Märchen & Mythen, Reenactment aus der Keltenzeit, Gärtnern, Permakultur, Räuchern, Geomantie, Lehmbackofenbau, Hobbithausbau, Sonne/Wind/Erdwärme zur Energiegewinnung, Brotbacken, wesensgemäße Bienenhaltung stattfinden. Beglückende und erhebende Momente sollen die Teilnehmer der Veranstaltungen und die Besucher des Gartens erfahren.

Wir wollen zur Realisation des Gartens so viel als möglich Menschen über die Generationen hinweg, verschiedenster Her(ein)künfte und Berufe zum Mitgestalten und natürlich zum gemeinsamen Genießen des Werkes einladen. Gemeinsam und voneinander lernen, sowie Werte für die Allgemeinheit schaffen ist der Wunsch. Gestalten ist unser Ziel, nicht das Fertigwerden. So ist die Projektdauer: ungewiss! Das Bruttosozialglück: ganz gewiss!

Die Verwirklichung des "Paradiesgarten in Sitzerath" ist ein Prozess, der vor allem regional verankert ist. Es gibt ein Projektnetzwerk, dem Gartenbauer, Geomanten, Sozialarbeiter, Handwerker, Künstler, Archäologen, Lehrer und Selbständige verschiedener Sparten angehören. Bei der Vermarktung, der Öffentlichkeitsarbeit, der Spendengenerierung und Sponsorengewinnung sollen in erster Linie die Menschen aus dem gesamten Saar-Hunsrück-Gebiet, die regionalen Medien, die Gäste des Landgasthof Paulus, Besucher des Nationalpark Hunsrück-Hochwald, Wandergäste der Wadrilltal Tafeltour, Künstler und Handwerker, Kinder und Jugendliche, sowie Firmen und Vereine aus der Region eingebunden und angesprochen sein.


Projektbeginn
Januar 2013