Projekttagebuch

Projekttagebuch

In 2017 wollen wir die Komposttoilette fertigstellen, eine Zisterne setzen, den Garten über Fotovoltaik bzw. Savonius-Rotoren mit Strom versorgen und das Erdgewächshaus mit Geodätischer-Domkuppel bauen. Wer Lust hat bei der Gestaltung mitzuwirken, findet die Werkel-Termine unter Wirtschaftsgärten-Paradiesgarten-Verwirklichung oder schreibt einfach ein Email an Projektleitung NETWORKS Sigrune Essenpreis EH. Jeder ist herzlich Willkommen!

 

TAGEBUCH 2017 von Januar - Juni 2017

 

 

11. Februar 2017

 

Heute hat es den ganzen Tag geschneit. Und ein Blick aus dem Fenster auf die noch unfertige Dachkonstruktion der Komposttoilette gibt uns mit ihrer Schneehaube einen wunderschönen Ausblick darauf, wie die fertige Kuppel aussehen wird. Das Dach zu "decken", haben wir erst im Frühling vor. Wir verwenden zum Decken Decken! Es sind dies ausgesonderte - weil z.B. die Umsäumungen ausgefranst sind - weiße Tischdecken und Stoffservietten vom Landgasthof. Diese werden wir in heißes Bienenwachs tauchen und dann noch heiß auf den Hasendraht der Kuppel legen. So entsteht quasi eine Wachstuchdecke die das Dach dann auch Wasser undurchlässig macht. In der untersten Reihe findet man unsere Versuche diesbezüglich vom Februar 2015 (siehe auch Projekttagebuch 2015/1 Eintrag vom 28. Februar 2015).

 

 

Dach mit Schnee 11. Februar 2017Dach mit Schnee 11. Februar 2017Dach mit Schnee 11. Februar 2017Dach mit Schnee 11. Februar 2017Dach mit Schnee 11. Februar 2017Dach mit Schnee 11. Februar 2017

Treffen 28. Februar 2015Treffen 28. Februar 2015Treffen 28. Februar 2015

 

 

Ende März 2017

 

in diesem Jahr sind wir relativ spät mit dem Schnitt des Weidentunnels, des Weidenpavillons, dem zukünftigen Weidennest und dem Weiden-Bühnenaufgang fertig geworden. Die Weiden hatten zum Teil schon ausgetrieben. Jedoch hat das Wetter vorherige Schnittarbeiten nicht erlaubt. So geht es einem halt mit dem Gärtnern ... 

 

nach dem Weidenschnittnach dem Weidenschnittnach dem Weidenschnittnach dem Weidenschnittnach dem Weidenschnittnach dem Weidenschnittnach dem Weidenschnittnach dem Weidenschnitt

 

 

 

Anfang April bis Ende April 2017

 

Nach dem Schneiden der Weiden im März - im Hintergrund kann man in den Bilder 1-4 gut den geschnittenen Weidenzaun sehen - geht es ab Anfang April mit den Arbeiten an den Hügelbeeten weiter. Sie werden gejätet, dann falls notwendig mit weiterer guter Erde aufgefüllt. Diese Erde erhalten wir vom Auflösen anderer Hügelbeete, die so sehr niedergesackt waren, dass wir sie aufgelöst haben. An einem Hügelbeet haben wir noch einen aus alten Autoreifen recycleten Bewässerungsschlauch gelegt (Bild 6 + 7 + Bezugsquelle). Danach wird eingesät und gepflanzt. Anfang April waren das Erbsen, Saubohnen, Mangold und Borretsch als Saat.

 

 

Hügelbeete im AprilHügelbeete im AprilHügelbeete im AprilHügelbeete im AprilHügelbeete im AprilHügelbeete im AprilHügelbeete im April

 

 

Ende April haben wir Kohlrabi und Spitzkohl gepflanzt und auch Ringelblumen, Schwarzkümmel, den 2. Satz Erbsen, Rote Bete "Tondo die Chioggia" und Gelbe Bete eingesät. 

 

 

 

Hügelbeete im AprilHügelbeete im AprilHügelbeete im AprilHügelbeete im AprilHügelbeete im AprilHügelbeete im April

 

 

 

Anfang April 2017 u. in verschiedenen Etappen im Mai, Juli, August - Ende September 2017

 

 

Im Paradiesgarten bauen wir auch eine "Bühne des Lebens". Diese wird so angelegt, dass sie vom Niveau her den restlichen Garten überragt. So kann man von der Bühne aus über den ganzen Garten schauen. Umgekehrt ist es gewährleistet, dass bei Aufführungen auf der Bühne das Publikum, das zwischen den Hügelbeeten an Tischen und Bänken Platz nehmen kann, alles, was auf der Bühne passiert, gut sehen kann. Zum Abfangen der Erdaufschüttung bauen wir als erstes eine Stützmauer aus Flaschen. Wir haben den Luxus, dass der 3. Beste Sommelier Europas in der Trophée Ruinart Thomas A. Nickels vom Landgasthof Paulus nicht nur mit Kompetenz Weine im Landgasthof Paulus empfiehlt, sondern uns diese mit Genuss ausgetrunkenen Weinflaschen frei Haus in Kisten geordnet nach Flaschenform und Flaschefarbe in den Paradiesgarten liefert. Dort führen sie dann ihr zweites Leben als Mäuerchen. Es ist ja schon bekannt, dass wir gerne mit Weinflaschen bauen. Für diesen Zweck stellen wir dieses Mal allerdings keine Flaschenziegel aus den Weinflaschen zum Mauern her (siehe zum Thema Flaschenziegel Tagebuch Jahr 2016/1). Da wir keinen Lichtdurchfall durch die Stützmauer haben, da diese von hinten mit Erde aufgeschüttet wird - man sieht also lediglich mit Blick auf die Bühne die runden Flaschenböden - können wir uns diese Arbeit sparen.

 

Mauerbau

 

Markus Linsel, der uns schon beim Fundament für die Komposttoilette mit seinem professionellen Betonieren überzeugt hat, übernimmt die Oberleitung für den Bau der Mauer. Auf Foto 1+2 legt er die Höhe der Mauer fest. Auf Foto 3 schichtet er probeweise die Weinflaschen übereinander, damit wir wissen, wieviele Flaschenreihen übereinander gemauert werden müssen, um die Endmauerhöhe zu erreichen.

 

 MauerbauMauerbauMauerbau

 

Als nächstes muss ein Fundament betoniert werden ... 

 

MauerbauMauerbauMauerbauMauerbauMauerbauMauerbau

 

... dann beginnen die Maurerarbeiten ... 

 

MauerbauMauerbauMauerbauMauerbauMauerbauMauerbauMauerbauMauerbauMauerbauMauerbauMauerbauMauerbau

 

So sieht die Flaschenmauer von der "Schokoladenseite" her aus.

 

Mauerbau

 

Das nächste Bild zeigt einen Ausschnitt der Weinflaschen-Stützmauer von der Seite, die dann nach Fertigstellung mit Erde zugeschüttet wird. Rechts neben der Taube sieht man eine Kabelschlaufe. Was soll die denn da? Dies erklärt das danach folgende Bild. Der Mauerabschluss wird gebildet durch 12 in den Mauerrand eingeputzte Halbschalen aus Beton, die gleichzeitig zur Beleuchtung der Bühne dienen. Harald Bonner zeigt auf den weiteren Fotos seine ersten Prototypen.

 

MauerbauMauerbauMauerbauMauerbauMauerbauMauerbau

 

Nachdem das Kabel verlegt ist, kommt noch ein Eisengitter von hinten über die Flaschenhälse. Dieses sorgt für zusätzliche Stabilität.

 

MauerbauMauerbauMauerbauMauerbau

 

Dann wurde das Ganze verputzt. Apropos verputzen: Für dieses Mäuerchen wurden nicht nur viele Weinflaschen durch viele liebe Gäste des Landgasthof "verputzt", sondern auch viel Beton! Weit über hundert Säcke ...

 

MauerbauMauerbauMauerbauMauerbauMauerbauMauerbauMauerbau

 

Links vom Bühnenabgang ist noch ein höheres Weinflaschenmauerwerk entstanden. Darauf wird dann eine Art Steinbecken modelliert werden (siehe letztes Bild in der Reihe mit der Vogeltränke). Wenn wir den Paradiesgarten für Führungen geöffnet haben, werden dahinein Linsen geschüttet - Aschenputtel grüßt und ruft die Tauben zur Hilfe. Schließlich interpretieren wir den Paradiesgarten keltisch und für die Kelten waren Linsen, neben Saubohnen und Erbsen wichtige Eiweißquelle in der Ernährung. Da Linsen eine Stützfrucht zum Wachsen benötigen z.B. Dinkel - neben Gerste und Emmer das wichtigste Getreide der Kelten - mussten die Linsen dann nach der Ernte feinsäuberlich davon getrennt werden. Ja, es ist nicht alles märchenhaft, was Märchen heißt!

 

MauerbauMauerbauMauerbauMauerbauMauerbau

 

 

 

Anfang Mai 2017 u. in verschiedenen Etappen im Juni bis Anfang August 2017

 

Die Erneuerung des Eingangstor steht an. Bisher hatten wir zwei Bögen mit langen Haselstangen gesetzt (1. Bild). Allerdings sind diese unter Spannung nach nun drei Jahren im Winter 2017 gebrochen, wie man auf dem zweiten Bild sehen kann. Den Vogel schien dies nicht zu stören, aber wir wollten doch wieder ein angemessenes Tor als Eintrittspforte zum Paradiesgarten haben.

 

Tor 2014Tor Winter 2016Eingangstor

 

Dieses Mal sollte der Torbogen etwas haltbarer werden. Wir haben uns, um die Bogen-Grundform des Eingangstor zu formen, dafür entschieden 12mm Torstahl einzusetzen. Es sollten wieder zwei Bögen werden, die sich in der Mitte kreuzen. Von der Stahlhandelsgesellschaft Michael Monz in Losheim am See, haben wir uns nun 4 Viertelkreise aus einem Kreis mit Durchmesser 6m herstellen lassen. Die Torstahllänge, die sich aus dem Durchmesser ergab, war pro Viertelkreis 4,625m. Dazu haben wir noch 0,60m addiert, da die Viertelkreise nicht ab Bodenniveau gleich in die Rundung gehen sollten und dann nochmal 0,50m pro Viertelkreis, denn wir wollen die Torstahlbögen 50cm tief einbetonieren. (siehe dazu Materialliste Punkt 1). Die vier Viertelkreise sollten dann nach dem Aufstellen über einen Kreis mit dem Durchmesser 30cm, der ebenfalls mit 12mm Torstahl geformt wird, über angeschweißte Steckhülsen verbunden werden. (siehe dazu Materialliste Punkt 4).

 

 

Torstahl Materialliste

 

Anfang Mai haben wir nun wegen der besseren Optik damit begonnen, die vier Viertelkreise mit Weidenruten aus dem diesjährigen Weidenschnitt zu ummanteln. Drahtmäuschen und Sisalschnur - vormals waren Strohballen damit verschnürt - waren die wichtigsten Utensilien dabei.

 

 

EingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstor

 

 

Am 8. Juni ist es soweit: das morsche Eingangstor soll entfernt werden und das neue aufgestellt. Beim Umfang eines Bogens von ca. 10m und das x2 braucht es natürlich Manpower. An jedem der 4 Eckpunkte muss beim Aufstellen jemand stehen und eine Person muss immer frei sein, um sich aus der Entfernung ein Bild machen zu können, ob das Tor gut steht. Unter dem alten Bogen posieren also für das Vorher-Bild: Markus, Harald, Sigrune und Michaela und die fünfte Person mit dem besten Blick ist Peter, der fotografiert.

 

 

EingangstorEingangstor

 

 

Der alte Holzbogen ist schnell mit der Motorsäge entfernt. Als nächstes kommt der 30cm Durchmesser Metallkreis ins Spiel, an dem wir an den vorher angeschweißten Steckhülsen alle vier mit den Weidenruten ummantelten Viertelbögen befestigen. Nun gibt es eine erste Aufstellprobe. Dies ist notwendig, um zu wissen, an welchen Punkten die Löcher gebohrt werden sollen, in die die einzelnen Viertellbögen einbetoniert werden. Der Transporter von Markus ist uns nun eine gute Hilfe zum Ablegen der Konstruktion für die Zeit, während der wir die Löcher - 50cm tief sollen sie werden - bohren. Immer wieder müssen wir natürlich die Erde aus den Löchern herausschaufeln. Maulwurfsarbeit also!

 

 

EingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstor

 

 

Die Löcher sind nun tief genug und es gibt eine 2. Anstellprobe. Jetzt gibt es noch die Möglichkeit die Enden der Bögen in den Löchern zu verrücken. Harald guckt sich das Tor von Weitem von allen Richtungen an. Erst wenn er zufrieden nickt und den Daumen hebt, steht das jeweilige Viertelstück-Torbogen-Ende perfekt an der Stelle, wo der Viertelbogen dann einbetoniert werden soll.

 

 

EingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstor

 

 

Erst als es schon dämmert - also Anfang Juni in der Sommerzeit ist das so gegen 21 Uhr - sind wir fertig mit unserem Tagewerk und stehen bereit für unser Nachher-Bild. Peter ist jetzt auch mit darauf: siehe 1. Gruppenbild rechts!

 

 

EingangstorEingangstorEingangstorEingangstor

 

 

Am 15. Juni wird von Markus noch der Hahn und die Ewigkeitsschleife auf dem Torbogen installiert. Sie sind mit einer Stange verbunden, die sich in einem Lager dreht. Wenn der Wind geht - so ist die Theorie - drehen sich beide.

 

 

EingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstorEingangstor

 

 

Am 5. August stabilisieren Harald und ich den Torbogen noch rechts und links mit zwei Zwischenbögen aus 8mm Torstahl.

 

 

EingangstorEingangstorEingangstorEingangstor

 

 

Für die Abschlussarbeit am Paradiesgarten-Tor warten wir nun bis März 2018. Denn dann haben wir wieder geeignetes Weidenmaterial mit dem wir dann rechts und links den Zwischenraum zwischen Zwischenbogen und Spitze des Torbogens zur weiteren Stabiliesierung des Tors ausflechten. Schon jetzt freuen wir uns darauf.